Das Dôjô ist der Ort der Übung des Weges. Wenn man das Dôjô betritt, um Zazen zu üben, gibt es nur noch die Konzentration hier und jetzt. Man geht zu seinem Platz, drückt durch Gasshô seinen Respekt und Dank aus gegenüber den anderen, setzt sich auf sein Kissen und beginnt mit Zazen.
Im Dôjô gibt es keine Gegensätze von Geschlecht und Rasse, von groß und klein, intelligent und dumm – es gibt nur die Zazen-Haltung und die gemeinsame Anstrengung.
Im Dôjô ist es nicht wichtig, der erste zu sein oder sich von den anderen abheben zu wollen. Man ist allein und doch mit den anderen zusammen. Unbewußt, natürlich, von selbst kann man so die wechselseitige Abhängigkeit aller Dinge untereinander verstehen, durch den Körper, durch unsere eigenen Knochen und Sehnen, mit jeder Körperzelle. Durch die Praxis im Dôjô, die Übung mit Körper und Geist, die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit in jeder Handlung findet unser Gehirn sein tiefes, ursprüngliches Gleichgewicht wieder, das Bewusstsein wird ruhig, tief und umfassend. Wir können unseren Geist, unser Leben durch diese Übung lenken, statt durch unsere Wünsche und Ängste bestimmt zu werden. Wir können die Hast und Unsicherheit, die uns nicht zur Ruhe kommen lässt, ablegen. Wenn wir uns für diese Praxis eine tiefe Gewohnheit schaffen, so ist das Dôjô kein irgendwo begrenzter Ort, sondern durch diese Geisteshaltung wird unser tägliches Leben zum Dôjô, zu unserem authentischen Lebensweg.
Ludger Tenryû Tenbreul
Im Zen-Dôjô Hôkyô Hamburg wird die Zen-Praxis von älteren Schülern des Zen-Meisters L. Tenryû Tenbreul vermittelt.



